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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 28

1909 - Leipzig : Hirt
28 Ii. Frankreich als Kaiserreich. an Frankreich verloren; Napoleon bildete daraus die sogenannten Jllyrischen Provinzen. Salzburg wurde an Bayern, Westgalizien an das Großherzogtum Warschau abgetreten. Österreich hytte seinen Anteil am Meere und seine natürlichen Grenzen eingebüßt. ^Jn diesen Krieg fällt der heldenmütige Aufstand der Tiroler unter Andreas Hofer. Die allzeit treu österreichische Grafschaft Tirol war von Napoleon Österreich genommen und Bayern gegeben worden. Die bayrische Regierung machte sich durch viele Änderungen mißliebig. Führer des Aufstandes war Andreas Hofer, Besitzer des Wirtshauses Am Sand zu St. Leonhard im Passeiertal. Er war mit einigen Landsleuten in Wien gewesen, wo ihnen ein Plan zum Aufstande Tirols vorgelegt wurde, ,den sie dann mündlicb überall in Tirol bekannt machten. Hofer rief kjem Tal am bestimmten Tage zum Aufstand auf, griff die abziehenden Bayern an und nahm viele gefangen. Mit französischer Hilfe besetzten die Bayern Tirol wieder, wurden aber durch die Schlacht am Jselberge gezwungen, das Land zu verlassen. Die Niederlage bei Wagram zwang Österreich zum Friedensschlüsse. Tirol mußte es in den Händen der Bayern, der Verbündeten Napoleons, lassen. Kaiser Franz forderte nun selbst die Tiroler zur Unterwerfung unter Bayern auf. Hofer gehorchte. Als ihm aber falsche Nachrichten von dem Herannahen eines österreichischen Heeres zukamen, erhob er noch einmal die Fahne des Aufstandes, doch unterlagen die treuen Tiroler der bayrischen und französischen Übermacht. Andreas Hofer floh mit Weib und Kind in eine Sennhütte, weil er Tirol nicht verlassen wollte. Zwei Monate hielt er sich dort verborgen, bis er von einem übelwollenden Landsmanne den Franzosen verraten wurde. Er wurde nach Mantua gebracht, vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen. Mit unverbundenen Augen sah er der tödlichen Kugel entgegen; erst der dreizehnte Schuß machte seinem Leben ein Ende. Seine Leiche wurde in der Hofkirche zu Innsbruck beigesetzt. Hofers Tod besingt das überall bekannte Lied von Mosen: „Zu Mantua in Banden der treue £}ofer war." Ähnlich dem Auftreten Hofers ist das des preußischen Majors Ferdinand von Schill. In Sachsen, in der Nähe von Dresden gebürtig, war er in preußische Dienste getreten, war bei Auerstädt verwundet worden und hatte nach seiner Genesung die Erlaubnis bekommen, eine Freischar zu bilden. Mit dieser führte er den sogenannten kleinen Krieg mit Erfolg und Geschick in der Umgegend von Stralsund, als diese Festung von den Franzosen belagert wurde. Zum Lohn für seine Dienste wurde er nach dem Frieden von Tilsit zum Befehlshaber des Leibhusarenregiments in Berlin ernannt.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 21

1909 - Leipzig : Hirt
6. Der Reichsdeputationshauptschluß. 21 Krieges durch englische Seetruppen besetzt worden waren. Damit war auch der zweite Koalitionskrieg zugunsten Frankreichs entschieden. Der Friede zu Amiens hatte zur Folge, daß Bonaparte durch Senatsbeschluß und Volksabstimmung zum Konsul aus Lebenszeit ernannt wurde. 6. Der Reichsdeputationshauptschlutz. In den Friedensschlüssen zu Campo Formio und Luneville war bestimmt worden, daß die Fürsten des linken Rheinufers sür ihre Abtretungen an Frankreich entschädigt werden sollten. Der Kongreß zu Rastatt in Baden brachte kein Ergebnis. Die Ermordung zweier französischer Gesandten führte die Auslösung herbei. Bis heute ist nicht aufgeklärt, wer die Täter und wer die Anstifter dieses Frevels gegen das Völkerrecht gewesen sind. Nach dem Frieden zu Luneville wurden die Verhandlungen in Regensburg durch eine Reichsdeputation festgesetzt. Der Wille Bonapartes war auch hier ausschlaggebend. Als Entschädigungen wurden die Länder der geistlichen Fürsten und die Reichsstädte verwandt. Nur der Erzbischof Dalberg von Mainz behielt ein Fürstentum im Gebiet der Städte Regensburg, Aschaffenburg und Wetzlar und den Titel Kur- und Erzkanzler; Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt am Main und Nürnberg behielten ihren Charakter als Freie Reichsstädte. Preußen bekam die Bistümer Paderborn und Hildesheim, einen Teil des Bistums Münster, Erfurt, das Eichsfeld, mehrere Freie Städte und Abteien. Österreich erhielt die Bistümer Brixen und Trient in Tirol. Die Entschädigungen der übrigen Staaten können übergangen werden.

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 23

1909 - Leipzig : Hirt
3. Niederwerfung Preußens. 23 Im Frieden zu Preßbnrg, der noch in demselben Jahre zustande kam, mußte Österreich Venezien an Italien abtreten, Tirol und Vorarlberg an Bayern, andre Besitzungen an Württemberg und Baden. Diese drei deutschen Staaten hatte Napoleon zu einem Bündnis mit Frankreich veranlaßt. Außer der Gebietserweiterung wurden Bayern und Württem-berg als Königreiche von Napoleon anerkannt. Österreich hatte seine letzte Besitzung in Italien verloren und hatte auch deutsches Gebiet eingebüßt. Der König von Neapel verlor sein Königreich, behauptete sich aber mit englischer Unterstützung in Sizilien. Bezeichnend sür den Übermut, mit dem Napoleon nicht willfährige Fürsten behandelte, ist sein Brief an den König von Neapel nach der Schlacht bei Austerlitz: „Die Dynastie Bourbon in Neapel hat aufgehört zu regieren." Das Königreich Neapel übertrug Napoleon seinem Bruder Joseph; sein Schwager Joachim Murat, Gemahl seiner Schwester Karoline, erhielt das Großherzogtum Berg, das aus den ehemaligen Herzogtümern Kleve und Berg gebildet wurde; die Batavische Republik gab er seinem Bruder Ludwig als Königreich Holland. Dieser Ludwig ist der Vater Napoleons Iii. Italien war als Königreich mit der Krone Frankreichs vereinigt und wurde von seinem Stiefsohn Engen Beauharnais verwaltet. Eugen Beauharnais war ein Sohn der Kaiserin Josephine aus deren erster Ehe mit dem General Beauharnais. Wie die Republik Basallenrepubliken geschaffen hatte, so schuf Napoleon für seine Familie Vasallenkönigreiche. Von einschneidender Bedeutung für die deutschen Verhältnisse war die Stiftung des Rheinbundes. Die deutschen Staaten mit Ausnahme von Österreich und Preußen sagten sich vom Deutschen Reiche los und traten zum Rheinbund zusammen unter der Schutzherrschaft Napoleons. Daher legte Kaiser Franz Ii. am 6. August 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder. So fand das Deutsche Reich nach tausendjährigem Bestände seinen Untergang in den Stürmen der Napoleonischen Kriege durch die Untreue deutscher Fürsten. 3. Niederwerfung Preußens. Zu dieser Zeit regierte in Preußen König Friedrich Wilhelm Iii. Im Jahre 1797 war er seinem Vater, Friedrich Wilhelm Ii., gefolgt. Er war ein einfacher, schlichter Mann, religiös und rechtlich gesinnt. So lange wie möglich wünschte er feinem Lande den Frieden zu erhalten. Sah er doch, daß Napoleons Gegner überall unterlagen. Indessen bestand am Hofe und im Lande eine ansehnliche Kriegspartei. Da Preußen feit 1793 "neutral geblieben war, hatten die preußischen Truppen die napoleonifche Art der Kriegführung nur aus der Ferne kennen gelernt; das preußische Heer hatte die notwendige neue Schulung nicht mit durchgemacht. Als Kaiser Alexander I. von Rußland sich der dritten Koalition

4. Für Präparandenanstalten - S. 59

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 59 5. Politische Übersicht über die Staaten Süddeutschlands. § 77. Das betrachtete Gebiet verteilt sich über folgende sechs Staaten: Die Königreiche Bayern und Württemberg, die Großherzogtümer Baden und Hessen, Elsaß-Lothringen, die Hohenzollernschen Lande. Aufgabe. Suche von diesen Staaten die politischen Grenzen, nenne die wichtigsten fließenden und stehenden Gewässer, die Gebirge mit ihren höchsten Punkten, die Tief- und die Hochebenen! § 78. 1. Königreich Bayern. Fast 76000 qkm, 6,9 Mill. E>, 91 auf 1 qkm. 70,8% Katholiken, 28,2% Evangelische. a) Bewohner und Einteilung. Die Altbayern bewohnen den ältesten Teil des Landes, das alte Herzogtum Bayern zwischen Lech, Donau und Inn. Aufgaben. 1. Wo wohnen Franken, Schwaben, Pfälzer? 2. In welche beiden Hauptteile zerfällt das Land? b) Erzeugnisse und Beschäftigung. Aufgaben. 1. Welches ist die Haupt- beschäftigung, und wo blüht sie besonders? 2. Welche Pflanze wird wegen der Bierbereitung im großen angebaut? 3. Wo gedeihen besonders Wein, Obst, Tabak? 4. Wo gewinnt man Salz, Eisen, Torf, lithographischen Schiefer? 5. Wo blüht die Glasindustrie? 6. Wo liegen die Waldlandschaften? c) Städte. — Aufgaben. 1. Was weißt du von der Hauptstadt zu sagen? 2. Welche Städte liegen a) am Bodensee und in den Bayrischen Alpen? b) auf der Schwäbisch-Bayrischen Hochebene? c) an der Donau? d) in der Oberpfalz? e) am Main? f) in der Bayrischen Pfalz? § 79. 2. Königreich Württemberg. Reichlich 19500 qkm, 2,4 Mill, E,, 125 auf 1 qkm. Annähernd 70^ Evangelische, 30% Katholiken. Aufgaben. Gib an: Grenzen, natürliche Landschaften, Flüsse, Bergeshöhen! a) Bevölkerung. Im S Schwaben, im N Franken. b) Produkte und Beschäftigung. — Aufgaben. 1. Warum ist auch hier die Landwirtschaft die wichtigste Erwerbsquelle? 2. Wo herrscht Wein-, wo Obst- bau vor? 3. Wo gewinnt man Salz? 4. Wo blüht die Industrie, der Buchhandel? e) Städte. — Aufgaben. 1. Was weißt du von der Hauptstadt zu sagen? 2. Welche Städte liegen a) am Neckar und seinen Nebenflüssen? b) an der Donau? c) am Bodensee? § 80. 3. Großherzogtum Baden. Rund 15000 qkm, 2,1 Mill. E>, 142 auf 1 qkm. 60^ Katholiken, 38% Evangelische. Aufgaben. 1. Wo bildet der Rhein die Grenze, wo der Main, der Boden- see? 2. Welche Staaten berührt Baden? 3. Welche Gebirge füllen den 0? 4. Welche Eisenbahnen durchqueren das Gebirge? a) Bevölkerung. Wie in Württemberg, dazu im 8 Alemannen. b) Beschäftigung. —Aufgabe. Was kommt vom Schwarzwald her zur Ausfuhr?

5. Deutsche Geschichte - S. 215

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Tcr Einfall nach Frankreich 1614. Rußland zunächst wurde der größte Teil des bisherigen Groh-^Zl Herzogtums Warschau zugesprochen. Preußen erhielt von seinen früheren polnischen Besitzungen nur Pose n, T h o r n. und Danzig zurück; es wurde dadurch entschädigt, daß ihm die Hälfte des Königreichs Sachsen, dazu westfälische Landesteile, die Rheinlands und Schwedisch-Vorpommern zugewiesen wurden. Preußen blieb infolge dieser Anordnungen in zwei unzusammenhängende Teile gespalten. Aber es wurde noch mehr als bisher der beherrschende Staat Norddeutschlands; es war jetzt ein wahrhaft deutscher, nicht mehr ein halbslavischer Staat; es erhielt die Wacht zugleich an der Weichsel und am Rheine; seine wesentlichsten Interessen waren nicht verschieden von denen des gesamten Deutschlands. Anders war die Entwickelung Österreichs. Tirol, Salzburg und die~nlyrischen Provinzen erhielt es zurück; dazu wurden ihm V e n e t i e n und die L o m b a r d e i zugesprochen, während es auf Belgien verzichtete. Sein Gebiet war jetzt besser abgerundet als vordem; aber es war nur ein teilweise deutscher, zum andern Teil slavisch - ungarisch -italienischer Staat; seine Interessen waren in wichtigen Beziehungen andere als die Deutschlands. Bayern erhielt als Entschädigung für Tirol und Salzburg die Rheinpfatz. Holland wurde mit Belgien zu entern Königreich der Beteinigten Niederlande verbunden. Die Schweiz wurde für neutral erklärt. Norwegen wurde mit Schweden durch Personalunion vereinigt. In Italien wurden die früheren Regierungen wiederhergestellt. Die Hoffnung vieler Patrioten, daß man die deutschen Staaten durch ein engeres Band zufammenfaffen, und daß ein neues deutsches Reich aus den Trümmern des alten erstehen würde, erfüllte sich nicht. Vergeblich trat Stein, der ebenfalls in Wien anwesend war, mit aller Tatkraft für die deutsche Einheit ein. Anstatt eines deutschen Reiches wurde bet deutsche Bund geschaffen. Er umfaßte 39 Staaten; bet König von England gehörte ihm als König von Hannover, der König von Holland als Großhetzog von Luxemburg, der König von Dänemark als Herzog von Schleswig-Holstein an. Von Österreich gehörte nur die westliche Hälfte zum Bunde; auch die preußischen Provinzen Preußen und Posen standen außerhalb des Bundes. Die Vertreter der 39 Staaten traten in Frankfurt am Main zum Bundestag zusammen, deffen Beratungen sehr schwerfällig verliefen und der nur geringe Macht befaß. Österreich führte den Vorsitz. Für die Fortbildung der deutschen Einheit hat der Bundestag fast nichts geleistet.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 130

1902 - Karlsruhe : Lang
— 130 ihren früheren Besitzern wieder zurückgegeben, wie das Königreich beider Sizilien, der Kirchenstaat, das Großherzogtum Toscana, die Königreiche Sardinien und Spanien, teils zur Entschädigung anderer Mächte verwendet. So erhielt Österreich in Italien die Lombardei und Venetien, aus der Ostküste des adriatischen Meeres Dalmatien; Polen wurde in seinen gegenwärtigen Grenzen wiederhergestellt und mit Rußland verbunden. Schweden trat an Preußeu Vorpommern und Rügen ab und erhielt dafür Norwegen, das dem Könige von Dänemark, einem treuen Bundesgenossen Napoleons, genommen wurde. Hollaud und Belgien wurden zu dem Königreiche der vereinigten Niederlande verbunden. Die größten Veränderungen gingen in Deutschland vor. Die Rheinbundsfürsten behielten säst ohne Ausnahme ihr zur Zeit der Fremdherrschaft erworbenes Landgebiet. Bayern gab Tirol und Salzburg an Österreich ab und erhielt die Rheinpsalz und die preußischen Fürstentümer Ansbach und Baireuth, sowie das Gebiet von Würzburg. Oldenburg, Braunschweig, die Kurfürstentümer Hessen und Hannover wurden wiederhergestellt, letzteres zum Königreich erhoben und vergrößert. Der König von Sachsen mußte die Hälfte seines Gebietes an Preußen abtreten. Preußen erhielt im ganzen die Grenzen wieder, die es vor 1805 gehabt hatte, ferner die Provinz Posen, die Herzogtümer Jülich und Berg nebst den Gebieten der geistlichen Kurfürsten von Trier und Köln. Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt wurden freie Städte. Die 38 Staaten Deutschlands wurden durch die Wiener Bundesakte vom 8. Juni 1815 zu einem Bunde vereinigt, der den Namen „der Deutsche Bund" führte. Jeder Staat hatte feine volle Unabhängigkeit. Die gemeinsamen Angelegenheiten wurden durch die oberste Bundesbehörde, den Bundestag, der in Frankfurt feinen Sitz hatte, beraten und beschlossen. Im Bundestage hatte jeder größere Staat eine Stimme, die fünf kleinsten miteinander eine. Kurze Zeit nach dem Schlüsse des Wiener Kongresses errichteten die Kaiser Franz und Alexander und König Friedrich Wilhelm Iii. die heilige Allianz, durch die sie die Pflicht übernahmen, ihre Völker nach Gottes Ordnung und nach den Grundsätzen der christlichen Religion in Frieden und Gerechtigkeit zu regieren. Xxy. pas neue deutsche Meich. 1. Die Zeiten des Bundestages. Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. Mit der neuen Gestalt, die Deutschland durch deu Wiener Kongreß erhalten hatte, waren viele vaterlandsliebende Männer

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 114

1902 - Karlsruhe : Lang
— 114 — jagte die französischen Heere aus Italien; allein der Sieg des Generals Bonaparte über die Österreicher bei Marengo (1800) und die Niederlage des Herzogs Johann bei Hohenlinden (1800) zwangen den Kaiser, den Frieden von Lüneville zu schließen, durch den Frankreich das ganze linke Rheinuser erhielt. Diejenigen weltlichen Fürsten, die Landbesitz aus dem linken Rhein-user verloren, wurden durch die Gebiete der geistlichen Fürsten und der Reichsstädte entschädigt. Von den geistlichen Fürstentümern wurde nur das Kurfürstentum Mainz, von den Reichs? städten Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Bremen und Lübeck erhalten. Die neue Ordnung der deutschen Verhältnisse wurde durch den sogenannten Reichs-Depntationshanptschlnß vom 25. Februar 1803 festgestellt. 4. Das Ende. General Napoleon Bonaparte, seit 1799 Oberhaupt der französischen Republik, wurde 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen erhoben. Der deutsche Kaiser Franz Ii. und der Kaiser Alexander von Rußland schlossen (1805) mit England ein Bündnis gegen den Kaiser Napoleon. Zum großen Schaden der deutschen Sache lehnte Preußen die Teilnahme an dem Bündnisse ab und blieb neutral. Napoleon war wohlgerüstet; er eroberte in wenigen Wochen ganz Süddeutschland und zwang die Fürsten von Baden, Württemberg und Bayern, sich mit ihm zu verbinden. Der österreichische General Mack ließ sich bei Ulm mit 25 000 Mann schimpflich gefangen nehmen. Napoleon drang, fast ohne Widerstand zu finden, bis Wien vor und besiegte die vereinigten Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, 2. Dezember 1805. Jnsolge der Niederlage bei Austerlitz mußte Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg schließen, durch den er Tirol an Bayern, seine schwäbischen Besitzungen an Württemberg, den Breisgau und die Orten an an Baden abtrat. Bayern und Württemberg wurden Königreiche, Paden ein Kurfürstentum. Am 12. Juli 1806 sagten sich, von Napoleon dazu gezwungen, sechzehn deutsche Fürsten, Bayern und Württemberg voran, von Kaiser und Reich los und schlossen den Rheinbund, dessen Beschützer — richtiger dessen Zwingherr — der Kaiser Napoleon war. Ihm hatten die verbündeten Fürsten ein Heer von 63000 Mann zu stellen und Gehorsam in allem zu leisten, wie er niemals dem Oberhaupte des deutschen Reiches geleistet worden war. Nun blieb dem letzten römisch-deutschen Kaiser nichts mehr übrig, als die Kaiserkrone niederzulegen. Er richtete ein Rundschreiben an sämtliche Fürsten des Reiches lind entband sie von allen Pflichten, die sie dem Kaiser und dem Reiche zu erfüllen hatten.

8. Die Zeit der Umwälzungen - S. 17

1909 - Leipzig : Hirt
108. Die Unglcksjahre 18051807. 17 108. Die Unglcksjahre 18051807. 1. Der dritte Koalitionskrieg, 1805. Nachdem Napoleon, um Eng- 1805. land zu schaden, Hannover hatte besetzen lassen, schlo England mit fter- reich und Rußland einen neuen Bund gegen Frankreich, während der friedliebende Friedrich Wilhelm Iii. noch dem Kriege fernbleiben zu knnen hoffte. Die franzsische Flotte wurde von den Englndern unter Nelson beim Vorgebirge Trafalgar vernichtet (Nelsons). Dagegen drang Napoleon, untersttzt durch die Fürsten von Baden, Wrttemberg und Bayern, in sterreich ein und besiegte die vereinigten sterreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember) so entscheidend, da Kaiser Franz den Frieden zu Preburg schlo. Er mute Venetien an Frankreich, Tirol an Bayern und die schwbischen Be-sitznngen an Baden und Wrttemberg abtreten. Napoleon hatte einen Teil seines Heeres widerrechtlich durch das preuische Ansbach marschieren lassen und dadurch die Geduld Friedrich Wilhelms auf eine harte Probe gestellt. Bald darauf machte der Zar Alexander I. auf der Reise zu seinem Heere einen Besuch in Berlin und bewog den König, zum Kriege gegen Frankreich zu rsten. Zunchst schickte Friedrich Wilhelm seinen Minister Hangwitz an Napoleon, um Genugtuung zu fordern. Statt dessen lie sich der unentschlossene Ge-sandte von Napoleon bis nach der Schlacht bei Austerlitz hinhalten und unterzeichnete dann einen Vertrag, wonach Preußen Ansbach an Bayern, Kleve an Frankreich abtreten und dafr Hannover annehmen mute. 2. Auflsung des Heiligen Rmischen Reiches deutscher Nation, 1806. 1806. Eine unmittelbare Folge des Krieges war der Rheinbund, den Napoleon mit fechzehn fdwestdentschen Fürsten schlo. Sie muten sich verpflichten, ihren Protektor" im Kriege zu untersttzen, und erhielten dafr die in ihren Gebieten gelegenen Herrschaften kleiner Fürsten. Kaiser Franz legte nun die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von sterreich, welchen Titel er schon 1804 angenommen hatte. So wurde das tausendjhrige Reich, das schon lngst kein Leben mehr hatte, begraben. Stimmen, die sich der die neuen Zustnde freimtig uerten, unterdrckte Napoleon gewaltsam. Den Nrnberger Buchhndler Palm, der die von einem unbekannten Verfasser herrhrende Flugschrift Deutsch-land in seiner tiefsten Erniedrigung" verbreitet hatte, lie er erschieen. E. M. Arndt, Professor in Greifswald, der in seinem Buche Geist der Zeit" das deutsche Volk zur Bekmpfung des Erbfeindes ermahnte, mute nach Schweden flchten. 8. Preuens Fall, 18061807. Die Kriegspartei in Preußen wurde immer strker. Auch die Knigin Luise stand auf ihrer Seite. Als nun Christensen, Lehrbuch. Iv. Neubtg, 2

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 529

1906 - München : Oldenbourg
110. Der Feldzug vom Jahre 1866 in Süddeutschland. 529 fein; es beburfte wieberholter bringenber Mahnungen seitens Moltkes um ihn rechtzeitig zur Umzingelung des Heeres König Georgs zu veranlassen. Nun toanbte er sich nach ©üben, wo er es mit zwei Gegnern zu tun hatte. Der stärkere Feind waren die Bayern unter dem Oberbefehle ihres Prinzen Karl; dann sammelte sich bei Frankfurt das 8. Bunbeskorps, aus Württembergern, Babenfern, Hessen und Nassauern beftehenb, benen die österreichische Division Neipperg beigegeben war. Das 8. Korps, die Reichsarmee benannt, zog unter schwarzrotgolbener Fahne ins Felb. Es war Falckenfteins natürliche Aufgabe die Bereinigung biefer beiben Truppenkörper zu Hinbern und jeben Teil vereinzelt zu schlagen. Die Bayern waren um den bebrängten Hannoveranern die Hand zu bieten nach Norben gezogen und bis Meiningen üorgebrungen, wo sie die Unglücksuachricht von der Kapitulation König Georgs erhielten. Darauf brachen sie nach Westen auf um ihre Bereinigung mit dem 8. Bunbeskorps zu vollziehen. An bessert Spitze staub Prinz Alexanber von Hessen, der in der österreichischen Armee die Stellung eines Felbmarschalleutuants bekleibete und bessen in Italien gewonnene Krtegserfahrungen ihn zu einem leitenben militärischen Posten zu befähigen schienen. Prinz Alexanber wollte den Bayern durch Kur Hessen entgegenziehen und sich etwa bei Fnlba mit ihnen vereinigen. Das aber mußte General Vogel von Falckensteiu verhinberu. Auch sein Ziel war Fulba, weil er sich hier am leichtesten zwischen die feindlichen Heere drängen konnte. Jnbem nun die Preußen und Bayern von verschobenen Richtungen bemfelben Punkte zueilten, stießen sie früher, als beibe Teile vermuteten, nnfeitianber und maßen sich am 4. Juli in dem hitzigen Gefechte von Dermbach. Die Preußen zeigten fofort die Überlegenheit ihrer Taktik, aber das bayerische Fußvolk schlug sich wacker; Prinz Karl hielt sich nicht für besiegt, wich aber etwas aus um fein Heer zu konzentrieren und dann den Kampf mit besserem Erfolge aufzunehmen. Er sah inbeffen, daß es ihm nicht mehr möglich fei sich mit dem Buubeskorps bei Fulba zu vereinigen; er hielt jeboch den richtigen Gebanken fest sich in den Hauptkampf nicht früher einzulassen, als bis er feine Bundesgenossen an sich gezogen hatte. Deshalb forberte er den Prinzen von Hessen bringenb auf zu ihm zu stoßen und bezeichnete ihm einen südlicheren Punkt, Kiff in gen, als den Ort einer gefahrlosen Bereinigung. Da aber zeigte es sich, wie ungeeignet der Deutsche Bund durch feine militärische Verfassung für eine tüchtige Kriegführung war. Wohl stand der Prinz unter dem Oberbefehle des bayerischen Heerführers, aber dieser konnte ihn nicht bestimmen sich dem wohlerwogenen Plane unterzuordnen. Denn der Bundestag, der noch zu Frankfurt tagte, wünschte, daß das 8. Korps vor allem diese Stadt decke, und ebenso sträubten sich Württemberg und Baden dagegen ihre truppen von dem unteren Main abziehen zu lassen, weit ihr Laub dadurch den Preußen geöffnet wäre. Jeder Landesfürst wollte vor ffronseber, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 34

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 530

1906 - München : Oldenbourg
530 Ho. Der Feldzug vom Jahre 1866 in Süddeutschland. allem das eigene Gebiet schützen und ließ dabei das Hauptziel des Krieges, Besiegung des gemeinsamen Feindes, außer acht. Es widerfuhr somit den Bayern das Schicksal, das sie dem österreichischen Heere bereiten halfen. Zwischen den Generalen Benedek und v. d. Tann war zu Olmütz verabredet worden, daß die bayerische Armee nach Böhmen ziehen und sich mit dem österreichischen Heere vereinigen solle. Die Münchener Regierung versagte aber die Genehmigung dieses richtig gedachten Kriegsplanes um das eigene Land zu schützen. General Falckenstein hatte nach dem Gefecht von Dermbach von den Bayern abgelassen um sich Frankfurts zu bemächtigen — ganz gegen die Anordnungen Molktes, der ihm vorschrieb vor allem über die Bayern herzufallen und mit ihnen reinen Tisch zu machen. Wie ihm aber das 8. Bundeskorps bis nach Frankfurt auswich, wandte er sich abermals um mit der Absicht den Bayern bei Kissingen an den Leib zu gehen. Manches läßt sich gegen seine Kriegführung einwenden und wirklich zürnten der König und Moltke ernstlich über feine Eigenmächtigkeit. Aber die Schnelligkeit seiner Märsche zeigte, daß er ein Befehlshaber von großer Energie war, und treffend wurden seine Bewegungen mit den Zügen des Springers auf dem Schachbrette verglichen. Bei Kissingen nun griff er die Bayern am 10. Juli in ihrer Vereinzelung an. So tapfer sie auch kämpften, so waren sie doch dem Angriffe Göbens und seiner Westfalen nicht gewachsen und diese eroberten in einem Mutigen Straßenkampfe die Stadt. Dann hielten ihnen die Bayern auf dem hinter Kifsingen sich erhebenden Siernberg stand, doch auch diese Stellung er- stürmten die Preußen. Wohl wurde sie ihnen von den zähen Gegnern noch einmal abgenommen, aber zuletzt behielten sie auch hier die Oberhand und be- endeten den Tag mit einem entscheidenden Siege. Die Bayern zogen sich darauf gegen Osten, mainauswärts, zurück, sich dadurch immer weiter von dem Korps des Prinzen von Hessen entfernend. Falckenstein folgte ihnen nicht, fondern warf seine Truppen jetzt endlich rasch gegen Frankfurt, wie er es schon längst ersehnte. Wohl verlegte ihm das Bundeskorps den Weg, aber er schlug dessen Bortrnppen, die Hessen, zuerst bei Laufach am 13. Juli aus dem Felde und der auch hier siegreiche Göben folgte dem Feind mit Macht nach Aschaffenburg. Die Stadt wurde von 7000 Österreichern unter Neipperg besetzt gehalten, die sich vereint mit 10000 Hessen ans Darmstadt am 14. Juli zur Wehr setzten. Aber die Österreicher wurden von den letzteren im Stiche gelassen und dann von der Überzahl der Feinde überwältigt; ein Teil von ihnen zog über die Mainbrücke ab, aber da die Preußen sich des Übergangs rafch bemächtigten, fielen die Zurückgebliebenen in die Hand des Siegers. Nun konnte Falckenstein endlich in Frankfurt einziehen, der Bundestag war auseinandergesprengt und floh nach Augsburg, wo er sein rühmloses Dasein beschloß.
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